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‚Grachmusikoff’, ‚Schwoißfuaß’ und das Hin und Her im ‚Schwobarock’

Die Anfänge des ‚Schwobarock’ waren im Ländle, das heißt im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland, groß. Obwohl sich diese Spitzenbands mit Heimatgefühl und erstklassigen Songs empfahlen, leiteten sie dennoch keine lange Erfolgsgeschichte ein, wie dies neben ‚Wolle Kriwanek’ auch ‚Schwoißfuaß’ und ‚Grachmusikoff’ zeigten.

Die schwäbische Rockband ‚Schwoißfuaß’, auf Hochdeutsch ‚Schweißfuß’, stammte aus Tübingen und Reutlingen. Sie begründete mit ‚Wolle Kriwanek’ den ‚Schwobarock’ in Baden-Württemberg, dies mit Alben wie ‚Oinr Isch Emmr Dr Arsch’, in Hochdeutsch ‚Einer ist immer der Arsch’. Nur hatte sie ein Hin und Her. Sie war nämlich immer auch die Folgeband von ‚Grachmusikoff’, und sie existierte teilweise mit und ohne ihre Urband. Dies bedeutete, dass sie mit rockiger und härter gespielten Songs und neuen Kompositionen sowie einem breiten Spektrum an Genres, die von Rock über Blues, Jazz, Funk bis zu Reggae reichten, antrat. Irgendwann gab es ‚Schwoißfuaß’ nicht mehr und ‚Grachmusikoff’ immer noch.

Das Revival einer schwäbischen Spitzenband

‚Schwoißfuaß’ stand anfangs für feinsten Mundartrock aus dem Schwabenland, jedoch nicht für Beständigkeit. Es war mit den Männern um Alex Köberlein and André Schnisa nach einigen Jahren vorbei. Nicht nur, weil sich erste Erfolge von ‚Schwoißfuaß’ nicht mehr wiederholten, sondern auch, weil die Musiker unter sich Differenzen hatten. Nach der Auflösung der Band im Jahr 1986 setzte sich das Hin und Her mit den Männern ein Jahrzehnt später fort. Als es zu einer Revival Tour kam, strömten bezeichnenderweise über 50.000 Fans zu elf Konzerten. Dennoch war kurz danach Schluss.

‚Schwoißfuaß’ sorgte deshalb nicht für eine Zukunft des ‚Schwobarock’, dafür hielt die Zusammenarbeit den internen Querelen zu wenig stand. Dann traf es ‚Schwoißfuaß’ wie ‚Wolle Kriwanek’ mit dem frühen Tod der aktiven oder ehemaligen Bandmitglieder. Während der Musikerkollege Kriwanek plötzlich im April 2003 wegen eines Bruchs der Schlagader verstarb, kam der Schlagzeuger von ‚Schwoißfuaß’, Jürgen ‚Sulla’ Bratke, 1987 bei einem Wohnungsbrand in Reutlingen ums Leben, und der Bassist, Organist und Komponist André Schnisa erlag 1999 seinem Krebsleiden.