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Der Stil-Mix von ‚Pomm Fritz’ und die ‚Tour de Ländle’

Die schwäbische Band ‚Pomm Fritz’ ist seit fast vierzig Jahren eine Mundart-Band, die sich aus dem ‚Schwobarock’ der 1970er-Jahre löste und sich und ihrer Musik eine andere Grundlage gab. Den Stilmix, wie ihn die damaligen Musiker aus Württemberg spielten und sangen, hat die Band verabschiedet. Sie geht neue Wege und fährt quer in die Genres, bricht sie auf und lässt sie auf diese Art zu Songs und Liedern werden, in denen das Festzelt und der ‚Schwof’ im Hintergrund thematisiert werden.

Schnell und druckvoll gespielt

‚Pomm Fritz’ zieht mit verschiedenen Musikstilen und Mundart-Texten durchs Ländle und verbreitet Volksfest-Atmosphäre. Diese baut die Band in einer Art und Weise durch Musik und Text auf, dass sie Heimatgefühle entstehen lässt. Sie entzieht diese jedoch währenddessen, indem sie die Rhythmen, auf welchen sie ihre Songs und Lieder aufbaut, so schnell wie druckvoll spielt und singt, dass von gemütlicher schwäbischer Lebensart keine Rede mehr sein kann. Wenn ‚Pomm Fritz’ also in dieser frechen und unverschämten Art loslegt, wird es hintergründig anstrengend.

Vom Schwäbischen in die hochdeutsche Verfremdung

‚Pomm Fritz’ kann beispielsweise in einem Song, der auch ein Lied ist und ‚Die Fischerin vom Bodensee’ heißt, rappen, den Rap durchbrechen und in ein schönes Volkslied übergehen lassen. Dann kann die Mundart-Band auf Schwäbisch sprechen und singen, um schließlich in der Verfremdung, dem in Hochdeutsch gesungenen Text, Distanz zum Volkstümlichen zu schaffen. Aus der Art, wie diese Musiker aus Württemberg vorgehen, entstehen Rhythmen, die zwar zum Tanzen einladen, sowie Texte, die Heimatgefühle ansprechen. Sie lassen die Zuhörer und Zuhörerinnen dort jedoch nicht verweilen, sondern führen sie Schritt für Schritt in die Nachdenklichkeit.

‚Pomm Fritz’, das sind fünf Musiker, die seit Jahrzehnten die ‚Tour de Ländle’ machen, mittlerweile zwölf Alben veröffentlicht haben und andeuten, dass weitere folgen werden. Sie sind Schwaben, die den Stilmix auch mit ihren Instrumenten ermöglichen, denn die Männer arbeiten jenseits des Gesangs mit Gitarre, Keyboards und Drums, aber auch – und man höre! – mit Tuba und Quetsche.